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[Werbung wegen Kooperationslink] In dieser Reihe zum Thema Medienkompetenz werden die Grundlagen und zentralen Begriffe thematisiert, damit ihr euch noch kompetenter in den digitalen und sozialen Medien bewegen könnt. Dieses Mal gibt’s wichtige Infos zum Umgang mit Fake News.
Medienkompetenz ist nicht nur ein Thema in unseren Schulen, etwa wenn es um den richtigen Umgang mit neuen Technologien und das korrekte Verhalten in sozialen Netzwerken geht, sondern ganz besonders auch in der Erwachsenenbildung und im Alltag von Jung und Alt. Trotzdem bezieht sich der Begriff in der wissenschaftlichen Fachliteratur zumeist auf die Arbeit in Bildungsinstitutionen mit Kindern und Jugendlichen.
Bedarf an Medienkompetenz im Alltag steigt
Medienkompetenz ist ein Sammelbegriff für unterschiedliche Kompetenzen im Umgang mit den Medien, die auch Erwachsene der gegenwärtigen Generation betrifft, die noch in einem “analogen” Schulsystem “mit Stift und Block” gelernt haben und sich die Informationen aus einem Lexikon aus Papier suchen mussten, anstatt “mal schnell zu googeln”. In der Forschung heißt es dazu:
Die Erwachsenenbildung wiederum hat “traditionell” ein eher ambivalentes Verhältnis zu Medien und Medienpädagogik.(Pietraß 2015)
Die Frage danach, wie also, neben den rein technischen Herausforderungen, im Zeitalter von Big Data, Algorithmen, Filterblasen, Influencer Marketing und Fake News Medienkompetenz erlangt werden kann, erscheint nicht nur als besonders relevant, sondern auch als überfällig.
Was sind Fake News?
Der Begriff “Fake News” bezeichnet Falschmeldungen im Internet, insbesondere in den sozialen Medien, die zum Beispiel durch “Fakes” wie gefälschte Webseiten oder irreführende Pressemitteilungen entstehen. Fake News sind also Nachrichten, die aufgrund von mangelhafter Recherche veröffentlicht werden und dann viral gehen, also durch die Online-Community geteilt werden und so eine hohe Reichweite erlangen.
Was früher die Zeitungsente, sind heute die Fake News
Fake News können jedoch auch durch den Autor/die Autorin bewusst verfasste falsche Informationen enthalten und frei erfunden sein, um die Leser*innen zu täuschen. Diese Nachrichten verfolgen zumeist ein finanzielles oder politisches Ziel. Hierfür zwei Beispiele: Reißerische Schlagzeilen erhöhen die Klickzahlen; verallgemeinernde, rassistische Nachrichten dienen der politischen Stimmungsmache in der Gesellschaft. Auch betrügerische E-Mails oder Scherznachrichten, wie sie beispielsweise der Postillon verfasst, zählen zu den Fake News.
Was ist Fake und was ist echt?
Auch die inhaltlich korrekte Berichterstattung ist von der Bezeichnung “Fake News” betroffen, wenn diese nämlich als fehlerhaft deklariert wird. Dies geschieht zum Beispiel durch Interessengemeinschaften oder auch Einzelpersonen auf sozialen Plattformen wie Facebook. Sie versprechen sich dadurch beispielsweise eine politische Einflussnahme auf die Meinungsbildung. Hier liegen zwar keine Fake News vor, aber Teilnehmer*innen in sozialen Netzwerken möchten dies andere Community-Mitglieder glauben lassen.
Medienkompetenz ist substanziell, denn seit Social Media jeder/jedem die Möglichkeit gibt, mitzureden, ihre/seine Meinung kundzutun und damit auch ihr/sein Umfeld zu beeinflussen, ist nicht mehr offensichtlich, welchen Meldungen man Glauben schenken darf. An dieser Stelle bleibt jedoch festzuhalten, dass jede Berichterstattung aus der Perspektive eines Subjekts vorgenommen wird und von daher niemals die vollständige Realität abbilden kann.
Zentrale Fragestellungen der Medienkompetenz
Wer Medienkompetenz besitzt, hat gelernt, zu unterscheiden: Wie erkenne ich, ob es sich um Fake News handelt? Welche Inhalte kann ich ruhigen Gewissens liken oder weiter verbreiten? Und was gelangt durch mich selbst in das World Wide Web? Wie präsentiere ich mich oder andere dadurch? Medienkompetenz ist demnach kommunikative Kompetenz und Handlungskompetenz zugleich.
Medien als Macht-Instrumente
Drei Dimensionen wurden durch Ulrike Wagner und Bernd Schorb definiert: Wissen, Bewerten und Handeln. Nach Monika Oberle (2017) beinhaltet Medienkompetenz – trotz des Wandels der Medien – überdauernde Aspekte. Grundlegend ist das Verständnis für die Rolle der Massen-Medien als “vierte Gewalt einer modernen Demokratie”, was sich jedoch nicht nur auf die digitalen Medien bezieht. Im Klartext heißt das: Medien sind Macht-Instrumente. Sie sollen einen politischen Willen herausbilden und Informationen liefern, die zu einer persönlichen Meinungsbildung führen (Quelle: Sarcinelli 2009). Also kann durch Medien eine politische Kontrollfunktion erfüllt-, auf der anderen Seite aber auch eine gewisse Transparenz erzeugt werden; vor allem in den sozialen Medien, da hierhin auch Informationen gelangen, die häufig nicht für die Öffentlichkeit gedacht sind.
8 Möglichkeiten, Fake News zu erkennen & 7 hilfreiche Links
Wie kann ich konkret Fake News erkennen? Dazu habe ich eine Checkliste mit acht Möglichkeiten erstellt, die du auf dem GLS Bank-Blog findest. Hier findest du zudem auch sieben weiterführende Links zu hilfreichen Webseiten, die dir deine Recherchen erleichtern.
Medienkompetenter werden: 8 Möglichkeiten, Fake News zu erkennen
Bleib gespannt, bis bald!
Und, wie es sich für einen Beitrag über Fake News gehört, hier noch die (einwandfreien ;-)) Quellen:
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (2013): Medienkompetenzbericht für Kinder und Jugendliche. Eine Bestandsaufnahme. Berlin: Nur online verfügbar.
Oberle, Monika (2017): Medienkompetenz als Herausforderung für die politische Bildung. In: Gapski, Harald/Oberle, Monika/Staufer,Walter (Hrsg.): Medienkompetenz. Herausforderungen für Politik, politische Bildung und Medienbildung. Frankfurt am Main: Bundeszentrale für politische Bildung, S.187-196
Bilder: CC0-Lizenz/Pexels.com